‚Pacific Standard Time‘: ‚Berlin Room‘ – (Berlin-Martin-Gropius-Bau)

Pacific Standard Time (im Martin Gropius-Bau in Berlin)

Dass der der urspruendlichen Show in America hinzugefuegte ‚Berlin Room’ das Zentrum der Austellung im M. Gropius-Bau stuende, halte ich fuer nicht ganz einsichtig.

Die beiden Protagoristen, die den Raum bestreiten, wurden quasi aus offenkundig kunstfremden Gruenden zusammengezwungen.

Sam Francis’ 8×12 Meter-Riesernleinwand ‚Berlin Red’ verschwand sofort nach seiner Erstpraesentation zur Eroeffnung der Nationalgalerie im Depot. Sam Francis war nie der Star der californischen Kunstszene; er galt als kitschverdaechtig und wurde landlaeufig etwa wie ‚Schlafzimmer-Kunst’ fuer Betuchte gehandelt. Man hatte das Ungetuem in Berlin abgehaengt und ins Depot verbannt. Jetzt – anlaesslich der Ausstellung ueber californische Kunst von 1950 bis 1980 – wurde es wieder ans Licht gebracht.

Ed Kienholz’s ‚Volksempfaenger’-Ensemble ist ein Werk lokaler Praegung. Es der californischen Kunstszene zuzurechnen ist absurd. Kienholz war nie nur Californier.

Das gewaltsam Zusammengezwungene im ‚Berlin Raum’ ist typisch fuer die allenthalben in den Reden der Organisatoren der Show und der berliner Kulturburokratie insistierend beschworene Staedte-Allianz Berlin-Los Angeles, die kaum jemand zuvor zur Kenntnis nahm. Ein Politikum. Das so nicht funktioniert.

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