Basse-Kleinere Schriften

TEXTE

About Music

(fuer E., M., J., C.)
Das Klavier.
In dem kleinen Zimmerchen. Ganz oben unterm Dach.
Meine ‚Improvationen’ darauf ausgetobt. Exstase. Meine Eltern — entsetzt.

Um meinen damaligen Musiklehrer, der mir kurzzeitig etwas Klavierunterricht gab, ob meiner Faulheit in gewissen Dingen freundlicher zu stimmen, paukte ich mir ein Stueck aus dem Notenbuch der Anna Magdalena Bach ein – erhielt die Note: „befriedigend“. Von dem durch meine ‚Finger-Kuenste’ sehr ueberraschten Manne.
Diese selbstauferlegte Maloche hat meine Notenlust nicht weiter entflammt.

Im Gegensatz zu meiner Schwester, die regulaeren Klavieruntericht bekam, erhielt ich keinen. Auch keinen mit einem anderen Instrument. Man hielt mich fuer absolut unmusikalisch.
Einen Krachmacher.
Was mich anfangs verunsicherte.

Nachdem meine Schwester den Klavierunterricht aufgab, wurde das Piano zu meinem Leidwesen aus dem Haus gebracht.

Mein Vater kaufte zur selben Zeit ein Ungetuem von Tonbandgeraet. Eines der ersten auf dem Markt. Um sich damit in seiner Arztpaxis zu bedienen. Eventuell Interviews mit Patienten mitschneiden zu koennen.
Ein Stueck Band besitze ich noch heute. Den Tonfall einer Patientin – einer Fluechtlingsfrau aus Ostpreussen – habe ich heute noch im Ohr. Und den meines Vaters auch.
Ich riss mir das Bandgeraet unter den Nagel. Mir damit Musikgenuss zu beschaffen.
Eine Sendung aus dem Radio, die ich auf Band aufzunehmen verstand, bleibt mir unvergesslich: die Geschichte des Balletts mit Musikbeispielen, in mehreren Folgen. Zum ersten Mal in meinem Leben hoerte ich – u.a. – Musik von Strawinski. Was mich elektrisierte und meinem Vater derart zuwiderlief, dass er mir gelegentlich einen Tritt in den Hintern gab, um meinen Musiklaunen auf seine Weise gegenzusteuern. Er hielt das fuer Unfug. Ich sollte lieber meine Hausaufgaben machen.

Zu einem tragbaren, kleinen Plattenspieler verhalf ich mir selber, indem ich ueber laengere Zeitraeume kleine Geldbetraege aus dem Portemonnai meiner Mutter zusammenklaute.

Die ersten zwei Schallplatten, die ich mir dafuer zulegte, waren Aufnahmen der ‚Giselle’ von Adam und die Ballettmusik aus Massenets ‚Le Cid’.
Das Taenzerische hatte mich derart ergriffen, dass ich erwog zu einem Gastspiel von Balanchin’s New York City Ballett nach Stuttgart zu fahren. Was sich aber zerschlug. Ich ging noch zur Schule. Und Geld hatte ich auch keines.

Grundsaetzlich: ich lebe Musik fast koerperlich aus. Jede Musik.
Musik erfasst mich trance-artig.
Schon sehr frueh spuerte ich synaesthetische Verbindungen zwischen der Musik und meinen visuellen Grundbegabungen. Verbindungen, die ich nicht dazu benuetze, um etwa damit zu machen oder herzustellen. Eher dazu, Barrieren abzubauen, bevor ich zu arbeiten beginne.

Meine damalige Freundin E. bekam den sogenannten ‚hoeheren’ Klavierunterricht. Von der Frau unseres Zeichenlehrers.
E. konnte Bartok spielen. Eine Musik, die in dieser Zeit noch ziemlich ‚gewoehnungsbeduerfig’ war. Zumindesr fuer uns ‚Landpomeranzen’.

Mit E. ging ich eines Tages in eines der seltenen Konzerte, die in der Kleinstadt stattfanden. Ein juengerer Pianist war angesagt und sollte die Suite aus Strawinski’s ‚Petruschka’ spielen.
Ich erinnere mich noch heute an gewisse Umstaende, die den Auftritt des Pianisten damals begleiteten. Etwa sein wildes Klavier-Spiel, in dessen Verlauf sich ein um einen Finger gewickelter Verband flatternd loeste.
Der persoenliche Auftritt des Pianisten in dem Kaff selbst war ein Spektakel der besonderen Art.
Er entstieg vor unserer, fast in den Feldern liegenden Schule – – aus einem klassisch hochgebauten Rolls-Royce, zusammen mit einer ueppigen Dame, die eine Pelzstola trug.
Wie in einem uralten Schaustellerstueck.

Uns beiden hat diese ‚Extra-Performance’ damals einen gewaltigen Eindruck hinterlassen.

E. noch mehr als mir.
Wie die Zukunft zeigte. Denn sie ging spaeter eine Verbindung mit diesem Pianisten ein.
Und gebar ihm eine Tochter.

Ich lernte Bohnke – so hiess er – durch Besuche in Berlin und in T. naeher kennen. Er war ein exzentrischer, sehr freundlicher Lebemann. Seine mit delikaten MusikAutografen bestueckte Sammlung, die er mir zeigte, hatte er zwischen Bilderrahmen einbauen lassen, die er oeffne konnte, wann und wem er immer die raren Schaetze zu zeigen geneigt war.
Was meinem visuellen Interesse entgegenkam.
Denn die Leidenschaft, die Notenschriften der Komponisten auf mich hatten, die sehen zu koennen, hatte mich schon bald ergriffen. Musikausuebende haben mich weniger interessiert als die eigentlichen Urheber der Musik, die Komponisten.
Neben seinem Petruschka-Spiel, blieben diese Autografen eine der mir haften gebliebenen Erinnererungen an A. Bohnke.

Alexander Bohnke-Mendelssohn starb ganz ploetzlich.

Weiter in meiner persoenlichen Ton-Vita.

In den Zeiten meines turbulenten Studiums lies ich kaum eine Gelegenheit aus, Konzerte zu besuchen. Wo immer ich mich etwas laenger aufhielt. Bekam dadurch die begehrte Musikbildung, die ich leider von Hause nicht mitbekommen hatte.
Musik wurde mein erstes, wichtigstes Hobby. Unverzichtbar fuer meine Vorstellung von Lebensqualitaet.

Ich reiste viel.
Waerend eines Aufenthaltes in Griechenland hatte ich ein kleines Aufnahme- und Abspielgeraet dabei. Einen Philips.
Der Flair, der mich in Griechenland umgab, war foermlich durchtraenkt von Mozarts Klavierkonzerten, die ich damals – wie aus dem Jenseits kommend – empfand.

Auf Reisen bediene ich mich heute meines Handys, das ich mit Musikkonserven belade. Immer wieder andere. So bin ich – falls es ein muss – auf ‚Ganz Ohr’ eingestellt.

Begleitet haben mich die ganzen Jahre zwei ‚Garklein Floetchen’. Aus verschiedenen Hoelzern.
Deren Luftloecher ich mit meinen Fingern voll schliessen kann. Ich improvisiere darauf. Mindestens einmal taeglich.

Das haelt mich musikalisch am Leben.
Auch wenn ich durch einen Unfall nur noch ueber ein Ohr verfuege.

H. Basse. (January 2014)

Das Klavier.
In dem kleinen Zimmerchen. Ganz oben unterm Dach.
Meine ‚Improvationen’ darauf ausgetobt. Exstase. Meine Eltern — entsetzt.

Um meinen damaligen Musiklehrer, der mir kurzzeitig etwas Klavierunterricht gab, ob meiner Faulheit in gewissen Dingen freundlicher zu stimmen, paukte ich mir ein Stueck aus dem Notenbuch der Anna Magdalena Bach ein – erhielt die Note: „befriedigend“. Von dem durch meine ‚Finger-Kuenste’ sehr ueberraschten Manne.
Diese selbstauferlegte Maloche hat meine Notenlust nicht weiter entflammt.

Im Gegensatz zu meiner Schwester, die regulaeren Klavieruntericht bekam, erhielt ich keinen. Auch keinen mit einem anderen Instrument. Man hielt mich fuer absolut unmusikalisch.
Einen Krachmacher.
Was mich anfangs verunsicherte.

Nachdem meine Schwester den Klavierunterricht aufgab, wurde das Piano zu meinem Leidwesen aus dem Haus gebracht.

Mein Vater kaufte zur selben Zeit ein Ungetuem von Tonbandgeraet. Eines der ersten auf dem Markt. Um sich damit in seiner Arztpaxis zu bedienen. Eventuell Interviews mit Patienten mitschneiden zu koennen.
Ein Stueck Band besitze ich noch heute. Den Tonfall einer Patientin – einer Fluechtlingsfrau aus Ostpreussen – habe ich heute noch im Ohr. Und den meines Vaters auch.
Ich riss mir das Bandgeraet unter den Nagel. Mir damit Musikgenuss zu beschaffen.
Eine Sendung aus dem Radio, die ich auf Band aufzunehmen verstand, bleibt mir unvergesslich: die Geschichte des Balletts mit Musikbeispielen, in mehreren Folgen. Zum ersten Mal in meinem Leben hoerte ich – u.a. – Musik von Strawinski. Was mich elektrisierte und meinem Vater derart zuwiderlief, dass er mir gelegentlich einen Tritt in den Hintern gab, um meinen Musiklaunen auf seine Weise gegenzusteuern. Er hielt das fuer Unfug. Ich sollte lieber meine Hausaufgaben machen.

Zu einem tragbaren, kleinen Plattenspieler verhalf ich mir selber, indem ich ueber laengere Zeitraeume kleine Geldbetraege aus dem Portemonnai meiner Mutter zusammenklaute.

Die ersten zwei Schallplatten, die ich mir dafuer zulegte, waren Aufnahmen der ‚Giselle’ von Adam und die Ballettmusik aus Massenets ‚Le Cid’.
Das Taenzerische hatte mich derart ergriffen, dass ich erwog zu einem Gastspiel von Balanchin’s New York City Ballett nach Stuttgart zu fahren. Was sich aber zerschlug. Ich ging noch zur Schule. Und Geld hatte ich auch keines.

Grundsaetzlich: ich lebe Musik koerperlich aus. Jede Musik. (Musikvorlieben kenne ich kaum.)
Musik erfasst mich foermlich trance-artig.
Schon sehr frueh spuerte ich synaesthetische Verbindungen zwischen der Musik und meinen visuellen Grundbegabungen. Verbindungen, die ich nicht dazu benuetze, um etwa damit zu machen oder herszustellen. Eher dazu, Barrieren abzubauen, bevor ich zu arbeiten beginne.

Meine damalige Freundin E. bekam den sogenannten ‚hoeheren’ Klavierunterricht. Von der Frau unseres Zeichenlehrers.
E. konnte Bartok spielen. Eine Musik, die in dieser Zeit noch ziemlich ‚gewoehnungsbeduerfig’ war. Zumindesr fuer uns ‚Landpomeranzen’.

Mit E. ging ich eines Tages in eines der seltenen Konzerte, die in der Kleinstadt stattfanden. Ein juengerer Pianist war angesagt und sollte die Suite aus Strawinski’s ‚Petruschka’ spielen.
Ich erinnere mich noch heute an gewisse Umstaende, die den Auftritt des Pianisten damals begleiteten. Etwa sein wildes Klavier-Spiel, in dessen Verlauf sich ein um einen Finger gewickelter Verband flatternd loeste.
Der persoenliche Auftritt des Pianisten in dem Kaff selbst war ein Spektakel der besonderen Art.
Er entstieg vor unserer, fast in den Feldern liegenden Schule – – aus einem klassisch hochgebauten Rolls-Royce, zusammen mit einer ueppigen Dame, die eine Pelzstola trug.
Wie ein uraltes Schaustellerstueck.

Uns beiden hat diese ‚Extra-Performance’ damals einen gewaltigen Eindruck hinterlassen.

E. noch mehr als mir.
Wie die Zukunft zeigte. Denn sie ging spaeter eine Verbindung mit diesem Pianisten ein.
Und gebar ihm eine Tochter.

Ich lernte Bohnke durch Besuche in Berlin und in T. naeher kennen. Er war ein exzentrischer, sehr freundlicher Lebemann. Seine mit delikaten MusikAutografen bestueckte Sammlung, die er mir zeigte, hatte er zwischen Bilderrahmen einbauen lassen, die er oeffne konnte, wann und wem er immer die raren Schaetze zu zeigen geneigt war.
Was meinem visuellen Interesse entgegenkam.
Denn die Leidenschaft, die Notenschriften der verschiedenen Komponisten sehen zu koennen, hatte mich schon bald ergriffen. Musikausuebende haben mich weniger interessiert als die eigentlichen Urheber der Musik.
Neben seinem Petruschka-Spiel, eine der mir haften gebliebenen Erinnererungen an A. Bohnke.

Alexander Bohnke-Mendelssohn starb ganz ploetzlich.

Weiter in meiner persoenlichen Ton-Vita.

In den Zeiten meines turbulenten Studiums lies ich kaum eine Gelegenheit aus, Konzerte zu besuchen. Wo immer ich mich etwas laenger aufhielt. Bekam dadurch die begehrte Musikbildung, die ich leider von Hause nicht mitbekommen hatte.
Musik wurde mein erstes, wichtigstes Hobby. Unverzichtbar fuer meine Vorstellung von Lebensqualitaet.

Ich reiste viel.
Waerend eines Aufenthaltes in Griechenland hatte ich ein kleines Aufnahme- und Abspielgeraet dabei. Einen Philips.
Der Flair, der mich in Griechenland umgab, war foermlich durchtraenkt von Mozarts Klavierkonzerten, die ich damals – wie aus dem Jenseits kommend – empfand.

Auf Reisen bediene ich mich heute meines Handys, das ich mit Musikkonserven belade. Immer wieder anderen. So bin ich – falls es ein muss – auf ‚Ganz Ohr’ eingestellt.

Begleitet haben mich die ganzen Jahre zwei ‚Garklein Floetchen’. Aus verschiedenen Hoelzern.
Deren Luftloecher ich mit meinen Fingern voll schliessen kann. Ich improvisiere darauf. Mindestens einmal taeglich.

Das haelt mich musikalisch am Leben.
Auch wenn ich durch einen Unfall nur noch ueber ein Ohr verfuege.

H. Basse. (January 2014)

***

About Paint
Wednesday, April 06 2011 Written by Horst Basse

– A ‘DETOUR’? – A ‘Grand’ Detour.
Early Experiences and Influences.

Arriving in the States I went athwart to Philadelphia.
To see Duchamp’s Etant donnés.
Starting… my ‘ART-Detour’ just from here.
“..dem, was ich sehe, entspricht kein Satz oder Bild”
“..er muss die Saetze und Bilder ueberwinden, dann sieht er die Welt richtig”
(In a nutchell: You ‘think’ in a way it’s not your way.)

In discovering ThoughtProcess the truth of what is puts an end to the ThoughtProcess.
‚The Seeing is the Doing’
As a child I had the opportunity to study some of the outstanding SKIRA-Volumes, once edited in Swizzerland and famous for their Print-Qualities in those days.
– I loved them tenderly.
I started with a small Picasso – SkiraVolume, followed by a small one of Fra Angelico : pictures with wonderful genuine Gold-Applications – in other AngelicoEditions all these heavenly glitterings in different parts of the images were lost when printed in ‘yellow’.
The same phenomenon I experienced later in one of Mantegna’s paperstudies I saw in an exhibition : “Christ descending into hell – [Discesa al Limbo]“: ‘Wind’ is blowing out of the hellish depth, artistically formed with glimmering golden strokes like a ‘golden’ storm engulfing Christ’s clothes — Never to realize when gold is yellow-colored printed. You get only a vague glint in books what’s going on.
(So I learned that Reproductions are always meager substitutes for Originals. Not only concerning ‘Gold’. ..The Seeing is the Doing…)

There were naturally other influences I was exposed to. During my youth and some times later. An aunt of mine took me to Kassel’s “Gemaeldegalerie”.
Here I saw – the Seeing is the Doing! – my first Rembrandt and my first Venitian Painter : Titian. Best examples of an Art, making COLOUR the realm of extraordinary pictorial strength.
(The author being intoxicated since by Colors and Color-STROKES. Enhanced by his Chinese Experiences)

Last not least Caravaggio. Whenever I could see a picture of him – climaxing in this extraordinary, awesome strucking “Beheading of St. Joan” in Valetta (a masterpiece of European Art. Installed like a Theaterscene)
I will not shun travelling long distances to visit it again.

To add: I like Dancing. I like S W I M M I N G – executing ‚Strokes‘ in pristine waters.
O, keep my senses pure !(Thoreau)

*

July 26, 2009
Continuation

Why did I add: “I like dancing and swimming”? To this almost ecstatic account?
It’s pobably just that what I have to do in my working. With my media. Bringing lazy minds (and bodies) in motion. Even when I urge People to stop sometimes. ( My advertising in the L.A. Times)

I thought it over today. Searching for an example in Art-History. Found a Goya-picture. Showing the bloody Spanish rebellion against the French occupation-troups.

The body in the center being pulled off the horse.
Crazy Colorstrokes running downwards. Emptying itself like flowing out of an opened bottle.

Expressing finally a wishful thinking of the time: to get rid off the hated foreigners…

One knows all these boring history-paintings. Allegedly picturing historical events neutrally.
On the contrary: Goya’s unforgetful painting.
You get captured by the fury of the painter during the painting-process. It’s the ecstatic movement that counts in Art.(Nietzsche: ‚RAUSCH MUSS SEIN. EHER KOMMT ES ZU KEINER KUNST!‘)

*

Carl Pflueger – nicknamed C.P. – was my first Teacher in Art (Zeichenlehrer).
He was a Painter himself.
A violent tempered man.
He had the feeling for Art in his Blood. Biking in his youth to southern Italy to see the miraculous Mosaics there.
Explaining and showing us the European art from Giotto to Cezanne.
He supported my wild juvenile eagerness to see pictures out of his wonderful big Skira-Books.

I am thankful for each knock on my head, when he observed that I put my watercolorbrush with the hairs downwards in the whaterglas.

I remember a class-travel to Zuerich to see an exhibition of Van Gogh. My first encounter with this problematic genius haunting me a long time in my career. In Greece and on the Athos. Imitating even his stern lifestile.

I am proud having done this clear and wonderful photo in Saulgau when I visited him later in my life before he died there. It’s one of my personal Treasure.

***

About Drawing
Friday, April 08 2011 Written by Horst Basse

Zur Entwicklung meines Umgangs mit der Zeichenkunst
A chronological account of my drawing-activities
I had always a certain talent to copy the drawings of the old masters.
Mostly the Italian ones: Leonardo,… Raffael, Michelangelo…
People flattered me therefore. So, I did a lot of these fake works.
Whatsoever, it was the seedbed for future drawings.

***

About Photo
Wednesday, April 06 2011 Written by Horst Basse
Ueber Fotografie:

Mein Interesse an der Fotografie begann, als ich meinen ersten Fotoapparat, eine Kodak-Kamera geschenkt, bekam.
Ich erinnere mich an Ferientage am Bodensee. Damals begeisterten mich Lucien Clerque.

Machte grafische Schwarz-Weiss… Fotos bei meinem ersten Besuch im verschneiten Park von Versaille, wo ich die Zeit vergass und die Tante, samt Chauffeur, verzweifelt in ihrem Taxi warten lies. Und spaeter – als Student in Wien – Fotos waerend eines Besuchs im vereisten Budapest.
Meine ersten Farbfotos etwas spaeter, mit derselben Kamera auf einem Stativ. Ich liebe – auch heute noch – mein kleines Album mit diesen ersten Farbfotos, gemacht in den Praxisraeumen meines soeben verstorbenen Vaters.
Versuche mit mehreren alten Platten-Kameras als Student in Berlin. Die Ruinen am Gendarmenmarkt, die V.-D.-Heydt-Ruine (wo mir die Kamera gestohlen wurde, die ich aber spaeter sltsamerweise wiederbekam).
Bis ich endlich DEN damaligen Fotografentraum erfuellt bekam: eine Spiegelreflex-Nikon-Kamera. Ein schweres, monstroeses Ding in einer noch schwereren Fototasche mit x Objektiven drin, die ein Adlatus hinter mir herschleifte, als ich meine ‚Weltouren‘ machte.
(Welttouren: mit einer, ganz spezifischen Aussname, was das Fotografieren betraf: waerend meiner beiden Japan-Reisen hatte ich keine Kamera dabei. Japan ist mein tiefstes Geheimnis.)
Absolvierte einen Profi-Fotokurs. Baute mir ein Labor in meine Wohnung ein und entwickelte meine Produkte selbst. Auch Farbfotos.
Bekam Auftraege. Unter anderen den, die Gefaengnisse in Berlin zu fotografieren.
Einher ging mein stets wachsendes Interesse an der Fotogafiergeschichte und der Fotoapparat-Entwicklung. Beenflusst wurde ich von Atget, Sander, Lange, Evans, Adams, Frank, Arbus, Bresson.
Aber was heisst hier‚sich beeinflussen lassen’: ich bin, war und werde vernarrt sein in gute Fotografie.

Meinem natuerlichen malerischen Instinkt gemaess, habe ich spaeter Farbfotografen wie Meyerowitz, Eggelston etc. bewundert.

Bediente jahrelang nur Polaroidkameras.
Eine voellig neue Phase in meiner Entwicklung begann, als ich mir eine kleine Digitalkamera zulegte.
Quasi fuer die Hosentasche.
Auch fand ich die digitalen Bearbeitungsmoeglichkeiten meiner Fotos als Erloesung vom chemischen Labor.
Ich bin seither nicht mehr davon abgekommen, dieser Hosentaschenfotografie zu froehnen. Sie entspricht meiner Mentalitaet, die das Inkognito liebt, das Schnelle, das stete Bereitsein zum ‚Schuss’. (Eine gewisse Art der Welt entgegenzutreten, die auch Cartier Bresson bevorzugt hat.)
Die Mode, riesige Fotografien der Welt abzuringen, ist mir fremd.

*

Zum Foto eines Christusbildes:
Die meisten Fotografen sehen den Gegenstand, den sie fotografieren, nicht in seiner augenblicklichen Materiehaftigkeit. Sie manipulieren ihn in Richtung eines ‘Ideal Gedachten’. Wie es sein soll. Nicht, wie es sich in diesem Moment zeigt.

Die Licht-Brechungen, die auf dem bemalten Brett mit dem Riss zu sehen sind – die wollte ich unbedingt mit der Kamera eingefangen .

*


The San Francisco-Exkurs.


Fotografieren:

Das sich selbst schaerfende Sehen.

Beim Fotografieren etwa. Den eklatanten Widerspruch zwischen Fotoapparat und Auge akzeptieren.

Und ‚erfinderisch‘ nutzen.

 

Ob das Fotografieren frueher mit analogem Material geschah oder heute digital entsteht, ist nicht der springende Punkt.
Aber: die Befreiung von der Buerde, fotografisch nur mit Zelluloid-Material arbeiten zu koennen. –
(Die ewige Angst von gestern, Film-Material zu vergeuden.)
Ich nehme auf und lasse wieder verschwinden. Ich bin nicht Egglestone, der sich noch strikt mit einer Bildeinstellung begnuegt. Ich wiederhole ein Bild, falls ich es fuer angemessen halte und die Situation es erlaubt.
(Anderes schafft mir beim Prozess des Ablichtens wie eh und je Hemmungen. Etwa die Scham, wenn ich sogenannte ‚Sozialfaelle‘ ablichte. Die Angst, dass einem der Apparat aus der Hand geschlagen wird.)

Angst verkrueppelt.

 

Das Positivste fuer den Fotografen in unserer Zeit: ‚Fotorealitaet‘ im Nachhinein am Computer zu steuern. Wo immer man sich aufhaelt. (Von der alten Dunkelkammer erloest zu sein.)

 

Das Arbeitsgeraet sollte klein und leicht sein. Um schnell aus der (Hosen)Tasche, gezogen werden zu koennen. Ich bin nicht mehr Atget, der mit seinem riesigen und schweren Geraet an den Arbeitsplatz zog. Ich bin auch kein Cartier Bresson mit seiner – damals schon – ziemlich schnellen Zeiss-Ikon. Ich kann, muss schneller sein.

 

„The Media is the Message“, gilt bei den neuen kleinen Digitalkameras noch mehr. Aeltere Photos sind statischer; Ikonenhafter ‚gebaut‘.

 

Die Beweglichkeit mit einem Foto-Geraet muss weiter geuebt werden. Nicht im Sinne einer cinematographischen, automatisierten Bilderflut. Mein sind die Sekundenbruchteile, Thoreaus Minutes.
Der gewisse, eingefrorene, markante Moment, der alles auf einen bildhaften ‚Punkt‘ bringt.

(Immer wieder nach dem noch geeigneteren Geraet Ausschau halten!)

.
2011-06-28
S.F.

 

Weitergedacht auf dem Weg ins Presidio.

Was den heutigen Fotografen auszeichnet:

er weiss, dass es zwischen dem Foto und der Wirklichkeit ebenso wenig die Kongruenz (Uebereinstimmung) gibt, wie die zwischen dem Alphabet und der Wirklichkeit.
Beides sind Konstrukte, die das Gehirn zusammensetzt. „Realitaet“ an sich gibt es nicht.
Konstrukte, die in dem Moment sinnhaltig werden, sobald man sie als eine Art spiegelbildlicher Simulation dessen empfindet, was man fuer ‚wirklich‘ haelt. Eine jeweils historisch bedingte.

Eine Illusion eben. Eine Gaugelei.
Jeder, der ‚Kunst‘ erfindet, arbeitet an dieser Illusion. Sei es ein Velazquez mit seinem suggestiven Papstbildnis, ein Hitchcock mit Vertigo oder ein Walt Disney mit Snowwhite. Selbst die Mosaiken an den Waenden in Ravenna suggerieren (phantastische!) Illusionen; durch das funkelnde, sternenartige Aufleuchten im Voruebergehen an den Mosaikszenen, gebildet aus Silber- und Goldsteinchen.

Eben. Die Illusion von quasi Lebendige herzustellen.
The Illusion of Life, wie Walt Disney es nannte.

Eine dem Menschen hilfreiche.

„Nichts fuerchten die Lebenden mehr, als die Starrheit des Todes.“

Presidio. S.F. 12/06/2011

(Weiterdenken!)

***
About Collage
Sunday, April 10 2011 Written by Horst Basse
Different types of my New-Media Collages.

When I decided to enter the INTERNET, my main interests immediately were pictural.
It didn’t take a long time and I found it really magic assembling… pictures into new units.

I think today that even the term ‚Collage‘ for this sort of intermingling pictures is not adequate anymore.

***

S W I M M I N G.

„The ultimate non-weight-baring activity“
Swimming is my passion.
It’s not swimming as a sport. Going into speed or intending muscle-training. More a playing with and in the WATER. – HEAD UNDER – . Like a fish.
Limbering my joints.
(In a nutshell: Feeling Like a GOD.)
Coming out of water: enjoying the encounters with my WATER-Colors.
Hearing Music.

***

A Conundrum

LINK

For me, it was always a conundrum, wy people see something real in Phomenas, which disapeared Billions of years ago.
It’s much more interesting to think over in what state this once expanding Universe is today. If it’s not expanding anymore you can be sure, the receding one will not be realized. The final colapse will be sudden. But not to be SEEN.
That one can experience ‚the Apocalypse‘ is a fairy tale